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Interoperabilität zwischen Netzwerkbetreibern und Dienstleistern in einem offenen Zugangsnetz, Teil 1: Definition der Zusammenarbeit

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Ein gemeinsames Geschäftsmodell für den Aufbau von Glasfasernetzen anstelle eines vertikalen Modells hat oft zu höheren Auslastungsraten und schnelleren Rollout-Plänen geführt und gleichzeitig eine größere Kundenbasis für den Dienstleister ermöglicht. Aber welche Anforderungen stellt ein solches gemeinsames Geschäftsmodell, oft als Open Access oder Wholesale (B2B) bezeichnet, an die Interoperabilität zwischen einem Netzwerkbetreiber und einem Dienstleister? Was unterscheidet eine effiziente und reibungslose Zusammenarbeit?

Netadmin hat etwa einen etwa gleich großen Anteil an Kunden mit vertikalen und offenen Geschäftsmodellen. Netadmin ist neutral in Bezug auf die Wahl des Geschäftsmodells. In dieser Blogserie werden wir unsere Erfahrungen mit Open Access beschreiben, und zwar aus der Perspektive eines Netzwerkbetreibers und eines Dienstleisters.

 

Wenn Sie die richtigen Prozesse nicht angehen, steigen Ihre Betriebskosten

Wenn Ihr Netzwerk ein Open-Access- oder B2B-Modell ist, ist es wichtig, die grundlegenden Prozesse und die Auswirkungen dieser Prozesse auf Ihr GeUnternehmen sorgfältig zu durchdenken, insbesondere wenn folgende Aspekte fehlen:

  • eine schnelle Möglichkeit, Kunden anzuschließen

  • die Möglichkeit, grundlegende Fragen des Kunden zu seiner Verbindung zu beantworten

  • proaktives Monitoring des Netzwerks und Auflistung der aktuell offenen Tickets beim Netzbetreiber

  • eine einfache Möglichkeit, den Kundenanschluss bei Missbrauch oder Zahlungsproblemen zu deaktivieren

  • die Möglichkeit, einem potenziellen Kunden Auskunft darüber zu geben, ob er Glasfaser bekommen kann, welche Dienste verfügbar sind und welche Bereitstellungszeiten damit verbunden sind

  • ein strukturiertes Formular für Fehlermeldungen vom Dienstleister an den Netzwerkbetreiber

  • die Möglichkeit zur Messung und Nachverfolgung des Zeitaufwands für verschiedene Arten von Tickets 

  • ein klares und standardisiertes Verfahren zur Erstellung der Rechnungsdaten 

Wir wagen zu behaupten, dass Sie, wenn Sie die oben genannten Punkte nicht angegangen sind, ernsthafte Probleme in Ihrer Organisation und gegenüber Ihren Kunden bekommen. Dies führt zu hohen Betriebskosten, Problemen beim Wachstum und Vertrauensproblemen auf dem Markt. Diese Probleme können effizient mit speziell entwickelter Software gelöst werden. Haben Sie diese Prozesse in Ihrer Organisation betrachtet?

 

Die Interoperabilität zwischen Dienstleistern und Netzwerkbetreibern ist informationsintensiv 

Es wird schnell klar, dass eine gute Zusammenarbeit eine zuverlässige Softwareunterstützung erfordert. Ohne Softwareunterstützung ist es fast unmöglich, all die oben genannten Probleme und Prozesse zu verwalten. Zusätzlich zu den grundlegenden Prozessen gibt es ein paar andere kritische Fragen, die für jeden Markt wichtig sind, z. B.:

  • Wem gehört der Kunde?

  • Sollen Kundendaten geteilt werden?

  • Wer erstellt den Auftrag beim Netzwerkbetreiber? Über den Dienstleister oder direkt in einem Selbstbedienungsportal für Abonnenten?

  • Wie erfolgt die Abrechnung? Vom Dienstleister zum Abonnenten oder teilweise über den Netzwerkbetreiber zum Abonnenten?

  • Wie erfährt der Dienstleister von den verfügbaren Adressen mit Glasfaser?

  • Wie werden die Ausbaupläne angekündigt?

  • Wie sehen die Verbindungspunkte der Dienste aus?

  • Wie soll die Netzwerkkonfiguration aussehen?

  • An wen soll der Kunde eine Fehlermeldung senden?

  • Wie wird ein Fehler erkannt, um zu verstehen, wo das Problem liegt?

 

6 wichtige Faktoren für eine erfolgreiche Zusammenarbeit

All diese Fragen sind wichtig und sollten für jeden Markt durchdacht werden. Unabhängig von den Antworten haben wir einige wichtige Faktoren für eine erfolgreiche Zusammenarbeit aufgelistet. Beachten Sie, dass die Zusammenarbeit sowohl vom Dienstleister als auch vom Netzwerkbetreiber Engagement erfordert.

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  1. Transparenz
    Es ist wichtig, dass der Netzwerkbetreiber (B2B) gegenüber allen Dienstleistern vertrauenswürdig und transparent handelt.
  2. Einblick
    Der Netzwerkbetreiber sollte dem Dienstleister Einblick in sein Netzwerk gewähren, um Qualitätsprüfungen, Unterstützung, Machbarkeits- und Verfügbarkeitsprüfungen sowie Marktzugang zu ermöglichen, um nur einige Beispiele zu nennen.
  3. Technische Schnittstellen
    Die technische Schnittstelle (API), die Automatisierung ermöglicht, muss klar sein, eine hohe Qualität aufweisen und umfassende Prozessunterstützung für Verfügbarkeit, Auftragsannahme, Fehlerbehebung und Abrechnung bieten.
  4. Datenqualität
    Es ist wichtig, eine hohe Datenqualität zu haben, um Unterbrechungen und Probleme in den Geschäftsprozessen zu vermeiden. Ein typischer Datentyp, der Aufmerksamkeit erfordert, sind Adressdaten.
  5. Standardisierter Produktkatalog
    Dienstleister und Netzwerkbetreiber sollten ein gemeinsames Verständnis für einen standardisierten Produktkatalog mit Diensten unterschiedlicher Geschwindigkeit und Priorität haben, z. B. Best-Effort und Premium. Dadurch entsteht ein gemeinsames Verständnis dafür, was Sie auf dem Markt verkaufen.
  6. Kommunikation
    Es ist wichtig, über strategische, taktische und operative Kommunikationswege nachzudenken. Es ist wichtig, dass in der Kommunikation nichts verloren geht und klare Kommunikationskanäle vorhanden sind.

Durch die Definition der Zusammenarbeit mit dem Dienstleister haben Sie eine bessere Chance, ein Geschäftsmodell zu schaffen, das für alle Parteien effektiv ist. Durch ein offenes Netzwerk und eine klare Vorstellung von der Interoperabilität können Sie alle Arten von Dienstleistern für Ihr Netzwerk gewinnen und Ihren Kunden dadurch mehr Auswahlmöglichkeiten bieten. Im kommenden Blogbeitrag werden wir darüber sprechen, welche Möglichkeiten ein Open Access Netzwerk für Sie als Netzbetreiber bietet.


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